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Gottesdienst 721 Biker rollten bei Prozession der Bundespolizei durch Sankt Augustin

eingetragen in: 2017, BiB-Presse 2017

Rhein-Sieg Rundschau + 12.06.2017

Gottesdienst 721 Biker rollten bei Prozession der Bundespolizei durch Sankt Augustin

Über den Segen des katholischen Oberpfarrers der Bundespolizei, Dr. Ulrich Hoppe, haben sich Michaela Heine und Britta Gansen „sehr und doppelt“ gefreut. Die beiden Polizistinnen, die im Streifenwagen die Bikerprozession durch die Sankt Augustiner Stadtteile begleiteten, wurden vom Geistlichen gesondert vorab gesegnet – durchs offene Autofenster und mit einer extra großen Portion Weihwasser. So dürfte sich die doppelte Freude auch auf die Abkühlung bei hochsommerlichen Temperaturen bezogen haben.

Redakteur: Peter Lorber

Foto: Lorber

721 Biker mit und ohne Sozius oder Sozia hatten sich mit ihren Motorrädern, Seitenwagen-Gespannen, Trikes, Rollern und Kleinkrafträdern in der Bundesgrenzschutzstraße in Hangelars Süden aufgereiht.

Bevor die spektakuläre Prozession zum Gottesdienst nach Niederpleis losrollte, begrüßte Hoppe die Teilnehmer, betete mit ihnen, segnete sie und besprengte jedes Krad nebst Besatzung mit Weihwasser.

Partytisch an der Straße

Besonders an den markanten Streckenpunkten hatten sich viele Besucher, teils in Gruppen, eingefunden, meist der imposanten Fotos wegen oder um Freunden und Gästen zuzuwinken.

Wie an der Kreuzung Alte Heerstraße/ Hennefer Straße, wo sich viele Angehörige der Motorrad-Pilger eingefunden hatten, oder kurz vor dem Ziel, wo Nachbarn aus der Martinuskirchstraße einen Partytisch aufgestellt hatten und mit La Ola die Gäste willkommen hießen.

Kreuz und quer ging es durch die Stadtteile. Bei der großen Teilnehmerzahl eine organisatorische Herausforderung. Denn der „normale“ Verkehr musste so lange wie möglich fließen, der Korso sollte aber unterbrechungsfrei Kreuzungen und Abzweigungen passieren können. Die heikle Verkehrssicherung nahmen Anwärterinnen und Anwärter vom Aus- und Fortbildungszentrum in Swistal-Heimerzheim wahr und erledigten den Auftrag freundlich und gewissenhaft. Die wartenden Autofahrer zeigten sich meist geduldig, zückten oft die Smartphones und hielten die seltenen Motive fest.

Zum 13. Mal hatte die Hangelarer Behörde zum Polizei-Biker-Gottesdienst unter dem Motto „Gemeinsam lenken und gedenken“ eingeladen. Bei der „bundesweit einzigartigen Veranstaltung“, so Jens Flören, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, stand das gemeinsame Gedenken von Polizisten und privaten Bikern an die im Dienst getöteten Kollegen und tödlich verunglückten Kradfahrer im Mittelpunkt.

Den überwiegenden Teil des großen Treffens machten die „zivilen“ Biker aus, die sich hinter den Polizeikrädern aus Deutschland, Belgien, Frankreich und Holland eingereiht hatten. Viele der ausländischen Beamten sind seit Jahren dabei. Nicht nur weil es vergleichbare Veranstaltungen zu Hause nicht gebe, wie ein Holländer sagte, sondern weil die Stimmung und die große Teilnehmerzahl „etwas Besonderes sind“.

Seit 2003 gibt es den, so Flören, „Event mit Volksfestcharakter“, zu dem auch das Biker-Camp gehört, das den zum Teil von weither Angereisten eine kostengünstige Teilnahme ermöglicht. „220 machten damals mit“, erinnerte sich Flören. Von der Bundespolizeiseelsorge und den Bikern in der Bundespolizei (BIB) war die Idee gekommen. „Zwischen 800 und 1000 pendelte seitdem die Teilnehmerzahl, je nach Wetter“, so der Erste Polizeihauptkommissar. Der war froh über das Engagement von Feuerwehr, Stadt und Kirchengemeinde St. Martinus nebst Kita, die, den reibungslosen Ablauf erst möglich gemacht hätten. 50 000 Euro kamen bei den Veranstaltungen für gute Zwecke bisher zusammen.

 

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